Zum Jubiläum meines 100. Wochenimpulses schreibe ich voller Freude diesen Artikel über Dankbarkeit inkl. meiner kleinen Dankesrede. Es ist nicht der erste Artikel zu diesem Thema, aber er wird der gewaltigste von allen. Er ist all denen gewidmet, die in mir das Gefühl der Dankbarkeit auslösen und mein Leben bereichern.
Machst du mit? Wie wäre es, eine Dankesrede zu schreiben und sich rückblickend vor all denen zu verneigen, die dir geholfen haben, ein Stück des Weges zu gehen? Egal wie groß oder klein die Hilfe oder Inspiration gewesen sein mag. Etwas, was man vielleicht gemeinsam erlebt und durchstanden haben.
Du musst diese Rede nie halten. Alleine das Schreiben wird dich belohnen, denn dafür sorgt dein Gehirn mit einem schönen Cocktail.
Wofür können wir dankbar sein?
Wir können für unterschiedliche Dinge dankbar sein. Das kann für etwas sein, das von außen kommt: den Wohlstand, in dem wir leben oder die Familie, in die wir geboren wurden. Oder für einen Menschen und das, was dieser für uns getan hat. Wir können uns auch selbst dankbar sein: dafür dass wir in einer schwierigen Lage nicht aufgegeben haben. Oder weil wir den Mut hatten, etwas zu wagen, wovor wir Angst hatten. Manchmal kann es auch eine Sache sein, die wir früher als selbstverständlich angesehen hatten, wie die erste Nahrung nach einer überstandenen OP.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass es drei Tage nach meiner Bilddarm-OP, Püree mit Soße gab. Diese Erinnerung zaubert mir heute noch ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich war so dankbar, alles überstanden zu haben und nach der langen Abstinenz wieder essen zu dürfen.
Du kannst auch dankbar für etwas sein, was nicht eingetreten ist: die Naturkatastrophe die ausgeblieben ist, oder dass es trotz Vorhersage nicht geregnet hat. So haben wir die Möglichkeit, selbst an einem miesen Tag für etwas dankbar zu sein.
Was bewirkt Dankbarkeit?
Wenn wir dankbar sind, schüttet unser Gehirn eine Mischung aus Serotonin und Dopamin aus. Das sind Botenstoffe, die mit einem Gefühl von Leichtigkeit und Freude verbunden sind.
Langfristig sollen Menschen, die für vieles in ihrem Leben dankbar sind, zufriedener sein. Sie leiden seltener an depressiven Verstimmungen und sind weniger gefährdet für Sucht oder Burn-Out.
Dankbarkeit fördert unser soziales Miteinander. Wenn wir für einen Gefallen dankbar sind, sind wir auch eher bereit, ihn zu erwidern. Dankbarkeit fördert unser Gefühl der Verbundenheit und reduziert Aggressivität, verbessert unseren Schlaf und vermindert das Grübeln.
Dr. Martin Seligmann und Mihaly Csikszentmihalyi (beides Begründer der positiven Psychologie) haben sich auf die Stärkung der positiven menschlichen Eigenschaften fokussiert. Dabei haben sie festgestellt, dass neben den tragenden Säulen wie Optimismus, Vertrauen und Verzeihen auch Dankbarkeit eine entscheidende Rolle für unsere Charakterstärke, psychische Gesundheit und Wohlergehen spielt.
Dankbarkeit ist somit Gefühl und Persönlichkeitsmerkmal.
Natürlich haben auch die Dankbarkeitsmethoden ihre Grenzen. Es braucht mitunter eine fürsorgliche Begleitung, wenn Menschen mit traumatischen Erfahrungen oder anderen psychische Belastungen damit arbeiten möchten.
Dankesrede
Eine wundervolle Übung, die ich heute im Rahmen des 100. Wochenimpulses beginne, ist eine Dankesrede. Ich beginne damit, den ersten von 100 Menschen zu danken, die mir irgendwann in meinem Leben auf meinem Weg geholfen haben. Diese Rede ist weder chronologisch, noch wird sie vermutlich je komplett sein. Wie alle Dankesreden, beginne ich beim Grund der Rede – meinem 100. Wochenimpuls. Von dort lasse ich mich weitertreiben und schaue, wie eins zum anderen kommt. Die Liste wird fortgesetzt, wann immer mich eine neue Erinnerung mit Dankbarkeit erfüllt.
Außerdem muss ich mir ja noch für den Wochenimpuls Nr. 200 etwas aufheben.
Wenn du mitmachen willst, schreib deine eigene Liste und erzähl mir, was es mit dir gemacht hat. Geh es gewaltig an: Sieh, wie du auf einer Bühne vor vielen Menschen stehst und ihnen erzählst, wem du dankbar bist. Das kann eine Rede für einen runden Geburtstag sein oder für eine Veranstaltung, in der du für dein Lebenswerk geehrt wirst. Je nachdem, was du beruflich machst oder noch vorhast, kann es gerne die Rede für einen Oskar oder Grammy sein 🙂
Welche Menschen würdest du in der Rede erwähnen und wofür bist du ihnen dankbar? Fang mit etwas aktuellem an und geh dann beliebig zurück.
Auch wenn du diese Rede nie halten wirst, wird sich das Schreiben gut anfühlen. Ich bin mir sicher, dass es die Verbindung zu den betroffenen Menschen verbessern kann.
Wir lernen alle voneinander
Wenn ich weiter sehen konnte, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.“
Der Ursprung des Zitates stammt von Bernhard von Chartres (um 1120)
Ich danke …
- … Mona Frank, die seit 2017 das Institut JAZUYOGA mit ihrem Unterricht bereichert und jede Woche viele Herzen berührt. Danke, dass du dich so „mir nichts, dir nichts“ auf die Online-Veränderungen eingelassen hast und noch immer ein wichtiger Teil unseres Teams bist.
- … Petra Beenen, die nicht nur Kollegin sondern auch treue Freundin ist, und seit vielen Jahre unerschütterlich an meiner Seite geht. Mögen noch viele Projekte folgen. Mögen wir lachen, weinen, reden, schweigen und wachsen.
- … meinem Mann Stefan, der für die technische Infrastruktur bei JAZUYOGA zuständig ist und mein bester Freund und wichtigster Weggefährte ist. Danke dass du immer für mich da bist.
- … meinem Sohn Joshua, der mir in vielen Gesprächen und Diskussionen mit seiner wertvollen, jugendlichen Sichtweise immer wieder zeigt, dass wir alle voneinander lernen können. Love you!
- … allen SchülerInnen und LeserInnen, die zum Teil von der ersten Stunde an dabei waren. Für euch (und mich) schreibe jeden Sonntag meine Gedanken. Mögen wir zusammen wachsen und uns als Mensch entwickeln.
- …all den wunderbaren Menschen, die wöchentlich hinzukommen und mit ihrer Praxis nicht nur den eigenen inneren Frieden verbessern, sondern sich einer Haltung öffnen, die weit darüber hinausgeht.
- … meinen LehrerInnen und Ausbilderinnen: Claudia Zingraf, Tanja Sailer, Ilse M. Zielasko, Willigis Jäger, Franz Nikolaus Müller, Chade- Meng Tan, Marc Lesser, Meg Levie und Jon Kabat-Zinn.
- … den Wissenschaftlern, welche all die Themen erforschen, über die ich in den Wochenimpulsen schreibe.
- … alle Autoren, die ihr Wissen in die Welt tragen – manchmal über Jahrhunderte hinweg. Patanjali, Rumi, Rilke, Hesse, … bald widme ich jedem von euch einen eigenen Dank.
- … meiner Mom, die noch mit ihren 82 Jahren alle meiner Bücher liest und mir zeigt, dass man nie zu alt ist, um Neues zu lernen und sich als Mensch weiterzuentwickeln.
- … meinem Paps, der mir gezeigt hat, dass Arbeit Freude machen kann – und dass es die Haltung ausmacht, die wir dazu einnehmen. Er wäre stolz gewesen auf diesen 100. Wochenimpuls und ich weine beim Schreiben … vor Glück.
- … meiner Schwester Silke, die 2009 zu meiner ersten Yogaschülerin wurde und heute noch dabei ist. Ich freue mich, dass es dir nach all den Jahren nie langweilig geworden ist und für alles, was ich von dir lernen durfte.
- … meine Freundin Eva, die mich seit den 80igern durch jede Phase begleitet. Mit keinem anderen kann ich so schön über das Leben philosophieren. Danke, dass du schon so lange an meiner Seite bist.
- … wird bald weitergeführt!