Ist Innehalten die Lösung?

InnehaltenInnehalten

Stille und Ruhe bringen die ganze Welt ins rechts Maß zurück.

LaoTse

Viele Menschen sind so sehr im geschäftigen Tun verstrickt, dass sie Ruhe und Stille als Luxus abtun, den sie sich nicht leisten können. Je mehr es zu tun gibt, desto kostbarer ist jede Minute.

Dabei ist Innehalten alles andere als Zeitverschwendung.

Genau jetzt ist Zeit, zum Innehalten

Ich wurde nicht als Achtsamkeitstrainerin geboren und weiß sehr genau, wie es sich anfühlt, im Alltag bis unter die Nasenspitze getaktet zu sein. Noch heute muss ich aufpassen, dass aus dem zeitlichen Druck keine Anspannung wird, die sich im ganzen Körper ausbreitet. Eine Anspannung, die so viel mehr Energie frisst, als es ein Moment der Stille je könnte, unabhängig davon wie anstrengend das für manche zu sein scheint.

Anspannung und innerer Lärm ist etwas, das viele Menschen zu einem Achtsamkeitskurs führt und es ist schön zu erleben, wie sich nach einer Weile eine Ruhe ausbreitet. Sobald sich die Teilnehmer darauf einlassen, einmal „nichts“ zu tun, wird aus dem hektischen GetriebenSein ein DaSein. Ich denke in solchen Momenten gerne an Jon Kabat-Zinn, der in einem Retreat einmal sagte, dass wir uns vom Human Being zum Human Doing entwickelt haben. Achtsamkeit hilft uns innezuhalten und wieder zur Besinnung zu kommen.

Wenn wir völlig vom Alltag vereinnahmt sind, wissen wir meist nicht einmal, was uns fehlt. Wir sind so im Tun, dass wir vergessen, wie viel Kraft wir aus dem reinen „DaSein“ schöpfen könnten. In den Kursen kommt es mir vor, als hätten die Teilnehmer nur auf die Erlaubnis gewartet, einmal wirklich zur Ruhe zu kommen. Sie lernen wie sie frei von den vielen Ablenkungen und Pflichten eine Praxis entwickeln können, die ihnen auch nach dem Kurs im Alltag zur Verfügung steht.

Das Ziel ist, dass sie diesen Abstand jederzeit und mit wenig Aufwand erreichen können. Die Ruhe, die mit der Übung einhergeht, ist von unglaublichem Wert. Für die Konzentration, den Weitblick, Durchblick, für die Kreativität und vor allem für den inneren Frieden.

Klingt einfach, ist aber nicht leicht

So einfach das Prinzip auch ist, geht es doch nur mit Übung. Zum Glück gibt es viele bewährte Methoden, die auch in der Wissenschaft genau unter die Lupe genommen werden.

Eine gut strukturierte Praxis kann uns in die Lage versetzen, uns mit ein paar Atemzügen zu besinnen. Wir lernen, die Anspannung rechtzeitig zu spüren, sie loszulassen und wieder klar und frisch durchzustarten.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass achtsames Innehalten einen positiven Effekt auf meine Leistungsfähigkeit hat. Trotzdem spüre auch ich immer mal wieder einen inneren Widerstand, der mich davon abhalten will, in die Ruhe zu gehen.

Obwohl ich tausendfach erfahren habe, dass ein paar bewusste Atemzüge einen großen Unterschied machen – für all die Atemzüge die folgen – muss ich mich regelmäßig überwinden. Und ich weiß, dass es mir nicht alleine so geht, denn der Grund ist eine Mischung aus Biologie und Gewohnheit.

Was tun mit dem Widerstand?

Der Unterschied zu früher ist, dass ich diesen Widerstand kenne, ihn akzeptiere und ihm nicht nachgebe. Zugegeben, dafür bedarf es immer wieder eine Portion Wille und Disziplin.

Oft werde ich gefragt, wie lange dieses „Innehalten“ dauert, bis die innere Ruhe wieder einkehrt. Meine Antwort: Geübte schaffen das mit wenigen Atemzügen, aber es braucht eine Weile bis sie geübt sind.

Mit Techniken, die wir Schritt für Schritt trainieren können, weiß unser Körper schon nach kurzer Zeit, sich neu zu sortieren und auszurichten. Ein geschulter Geist kommt auf diese Art sehr schnell wieder „in Balance“ und dieser friedliche Zustand, der damit einhergeht, könnte die Welt ein wenig mehr ins rechte Maß zurückbringen. Jeder einzelne macht einen Unterschied!

Hier kannst du mehr über Achtsamkeit erfahren und findest zahlreiche Übungen zum Innehalten.

Enjoy!

Deine Gabriele von attention.rocks ❤️

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