Viele von euch lesen schon eine Weile meine Artikel hier bei attention.rocks oder erhalten jeden Sonntag den Wochenimpuls. Wer neu dabei ist oder mich noch nicht lange kennt, bekommt hier ein paar Fun Facts, die zwar nicht alle funny sind, aber Seiten von mir zeigen, die in der Regel nicht in einer Über-Mich Sektion zu finden sind. Erfahrungen, Erlebnisse, Eigenheiten und ungewöhnliche Fakten, die wir meist für uns behalten.
Am Ende dieses Beitrags erfahrt ihr auch, warum es sich lohnt, eine eigene Fun Facts Liste zu erstellen – auch ohne sie zu veröffentlichen. Und Fun Fact 46 verrät euch, warum ihr niemals ein Funkenmariechen unterschätzen solltet.
Anfangs dachte ich, dass nicht viel Ungewöhnliches oder Lustiges zusammenkommen wird, aber wer definiert das? Das Ungewöhnlich ist nur für Menschen ungewöhnlich, die es anders gewöhnt sind. Schau selbst, welche Fakten dich überraschen, welche du interessant findest und welche du vielleicht sogar mit mir teilst.
Meine Fun Facts:
- Ich wurde an einem Sonntag geboren und meine Eltern erzählten mir, dass Sonntagskinder Glückskinder sind. Das ist bis heute mein liebster Glaubenssatz.
- Ich hab mit 15 Jahren zum ersten Mal das Meer gesehen. Das war 1980 in Rumänien am schwarzen Meer. Frag nicht wie der Urlaub war 🙈.
- Spazierengehen war für mich als Kind ein Alptraum und ich konnte Sonntagnachmittage deswegen nicht leiden. Das Schlendern habe ich erst viel später schätzen und lieben gelernt.
- Meinen ersten Ferienjob hat mir mein Vater auf einer Hühnerfarm besorgt. Er wollte unbedingt, dass ich Abi mache. Ich habe den Verdacht, dass der Job zu seiner Strategie gehörte.
- Auf dem Gymnasium sagten sie, ich solle besser was mit Mathe machen, weil das mit den Sprachen nicht so mein Ding sei. Dieser Mind Fuck „ich bin nicht gut in Sprachen“ hat mich lange belastet. Heute spreche ich fließend Englisch und verlege mein viertes Buch im eigenen Verlag. Geht doch!
- Ich liebe die Idee, dass uns die Sterne bei der Geburt Eigenschaften und Fähigkeiten mitgeben. Die Gruppierung schult unseren Blick für die Vielfalt und das eigene Sternzeichen gibt mir das Gefühl, nicht allein ein hibbeliger Zwilling zu sein, der immer was machen muss.
- Ich bin ein Meertyp und werde krank, wenn ich nicht wenigstens einmal im Jahr ans Meer komme. Mittlerweile habe ich auch die Berge ins Herz geschlossen. Berge mit großen Seen in der Nähe.
- Ich bin eine Nachteule, die nach der Geburt meines Sohnes Joshua zu einem Early Bird umerzogen wurde. Das ist wie Linkshänder, die rechts schreiben müssen. Ich kann beides – gehe spät ins Bett und stehe früh auf. Es lebe der Powernap!
- Ich war ein total hibbeliges Kind, das nie stillsitzen konnte. Niemand hätte je gedacht, dass ich mal Yoga und Achtsamkeit unterrichten würde.
- Als ich eingeschult wurde, habe ich im Unterricht vor lauter Langeweile einen Kopfstand gemacht. Schule und ich gingen lange nicht gut zusammen.
- Ich ging bis zur 10. Klasse aufs Gymnasium und habe dann eine Lehre zur Apothekenhelferin gemacht, nur damit ich die Schule endgültig hinter mir lassen kann. Das war die erste Ausbildung in einer langen, langen Reihe.
- Ich habe mich zu einem Ausbildungs-Junkie entwickelt und könnte heute mit den Zertifikaten unsere Gästetoilette tapezieren. Das war mein Versuch, offiziell die Bestätigung zu erhalten, endlich gut genug zu sein. Seit ich den Mind Fuck erkannt habe, gehe ich viel entspannter durchs Leben.
- Nach der Lehre zur Apothekenhelferin habe ich dann doch nochmal die Schule gedrückt und bin Pharmazeutisch Technische Assistentin geworden.
- Mitten in der praktischen Prüfung wurde mir klar, dass das nicht der Beruf ist, den ich bis zum Lebensende machen will. Ich flüsterte es meiner Nachbarin ins Ohr und sie sagte nur trocken: „Lass uns später darüber reden.“ Zwei Jahre später kündigten wir unseren Job und gingen zusammen auf eine Reise durch USA, Mexiko und Kanada. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Neuanfänge liebe?
- Nach der Auszeit, in der wir 20.000 km quer durch Nordamerika gefahren sind, gab ich der Schule noch eine Chance. Ich machte mein Abi nach und studierte Informatik. Anscheinend hatte ich noch die Sache mit „Mathe“ im Ohr.
- Nach dem Studium arbeitete ich 24 Jahre in einem IT Konzern und machte „Karriere“ als Beratungsleiterin. Es wurde nie langweilig, weil gefühlt alle 2 Jahre eine Reorganisation stattfand und täglich eine neue Sau durchs Dorf getrieben wurde. 🙄
- Mein größter Karriereschritt machte ich, als ich mit 50 meinen Job an den Nagel gehängt habe und in die Selbständigkeit ging. Seitdem bin ich angekommen. So richtig angekommen.
- Ich finde die Vorstellung, in Rente zu gehen, total unattraktiv, denn ich liebe das, was ich tue und kann mir vorstellen, auch noch mit 80 Yoga zu lehren.
- Eine meiner ersten YogaschülerInnen waren ein Lehrer-Ehepaar, das mir fünfzig Jahre vorher im Turnverein den Handstand beibrachte. Herr S. ist mit seinen 82 Jahren noch immer dabei und das macht mich total froh.
- Ich bin ein luftiger Typ mit vielen Ideen und Plänen, die nur schwer wurzeln, weil sie oft nicht den Boden berühren. Ich brauche viel Erdung und Yoga schafft das auf allen Ebenen – körperlich, mental und emotional.
- Eine Lieblingsserie meiner Kindheit war „Der Mann in den Bergen“. Ich wollte wie James Adams leben und die erste Frau in den Bergen werden.
- In meiner Jugend veränderte sich die Vorstellung vom Leben in den Bergen. Ich wollte den Bären gegen ein Pferd tauschen und vom Schreiben leben. Mit 19 reiste ich zum ersten Mal nach Kanada und erfüllt mir einen langen Traum.
- Passend zu meinem Sternzeichen Zwilling, gab es noch eine zweite Lieblingsserie, die genau das Gegenteil war: Bei den „Waltons“ war immer was los und alle hatten sich lieb. Auch schön.
- Das Lieblingsbuch meiner Kindheit ist „Blitz – Der schwarze Hengst„. Ich bekam an Weihnachten immer den Fortsetzungsband und bin mit Alec sozusagen erwachsen geworden.
- Ich liebe Neuanfänge und habe wenig Angst vor Veränderung. Neugier und Abenteuerlust schlagen die Furcht – bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. beim Essen. Da bin ich eher wie Garfield – immer das Gleiche.
- Ich bin Vegetarierin und meine größte Versuchung entsteht – jeden Sommer – beim Geruch eines Käsegrillers. Wenn du einen tollen Käsegriller vegetarisch hinbekommst, sag es mir. Bitte!
- Ich schreibe seit 2016 (fast) jeden Tag ein Haiku. Ein Haiku ist ein japanisches Kurzgedicht mit 17 Silben auf drei Zeilen verteilt (5-7-5). Ich liebe, was sich auf so wenig Raum so reich auszudrücken vermag. Meine Freundin Annette hat zu mehr als 70 Haikus Bilder gemalt. Dazu gab es eine eigene Web-Page, ein Buch und zwei Ausstellungen.
- Das Schreiben begleitet mich schon mein ganzes Leben. Es gab nur wenige Phasen, in denen ich kein Tagebuch geschrieben habe, und diese Zeit ging mir ein wenig verloren.
- Ich kann mein Gleichgewicht super halten, auf einem Seil gehen und ewig auf dem Kopf stehen. Nur der Handstand will mir nicht gelingen.
- Ich habe vor 10 Jahren dem Fernsehen abgeschworen inkl. Netflix & Co. Ich konnte einfach nie aufhören. „Nichts“ statt „wenig“ funktioniert am besten.
- Mein Mann hat immer einen Ausdruck von Entsetzen im Gesicht, wenn ich voller Begeisterung sage, dass ich gerade eine geniale Idee hatte.
- Mein Tag hat nie genug Stunden und das ist die gute und die schlechte Nachricht.
- Mein Sohn ist mir ein super Ratgeber bei meinen Wochenimpulsen und Blogartikeln und hilft mir, den Bezug zu den jungen Menschen zu halten.
- Ich habe mit 50 meinen sicheren Beruf an den Nagel gehängt und mal nicht auf den Kopf gehört. Das war aufregend und scrary zugleich.
- Ich setze mich seit langem mit meinen „inneren Anteilen“ auseinander und habe einen Querulanten im Team – Willi. Willi nervt! Auch wenn ich weiß, dass er es gut mit mir meint, suche ich einen neuen Job für ihn.
- Früher herrschte in meinem Kopf nie Ruhe und selbst in der Meditation kam selten Stille auf. Seit ich meinen Frieden damit geschlossen habe, kehrt immer öfter Ruhe ein.
- Mein erstes Buch habe ich mit 13 geschrieben. Es ging um ein Mädchen mit Schulproblemen, das mit einem Pferd von zu Hause ausgerissen ist. Ich schätze, da war der Wunsch Vater des Gedanken. Ich schickte das Skript an den Schneider Verlag und erhielt eine herzerwärmende Absage.
- Später schrieb ich Gedichte und einen Roman. Ich wollte unbedingt Schriftstellerin werden, aber das Leben hat sich anders entwickelt – erstmal. Heute bin ich wieder auf der alten Spur und vielleicht traue ich mich nach dem vierten Sachbuch auch mal wieder an einen Roman.
- Mein Mann und ich sind seit über 40 Jahre zusammen. Geheiratet haben wir erst sehr spät, denn eine formale Ehe fanden wir damals ziemlich uncool.
- Mit 14 schenkten mir meine Eltern das Renn-Pony „Lord“ und ich sorgte für den Unterhalt. Dafür trug ich 100 Zeitschriften von Tür zu Tür, kassierte das Geld und rechnete mit dem Verlag ab – jede Woche und bei jedem Wetter!
- Ich bin dreimal Patentante geworden und dankbar, dass mir mein Cousin, meine Schwester und meine Freundin diese Ehre erwiesen haben.
- Mein Mann Stefan und ich haben uns bei einer Jugend-Disco kennengelernt, die von der katholischen Jugend organisiert war. Ich hatte Dienst in der Milchbar und er trug eine grüne Weste, die seine Mutter gestrickt hatte.
- Stefan fuhr damals eine grüne Zündapp (Mokik) und ich wettete mit ihm, dass mein Pony es locker mit den 2,5 Pferdestärken aufnehmen würde. Lord und ich haben das Rennen gewonnen.🥳.
- Mit 20 wurde ich an der Grenze nach Kanada stundenlang festgehalten und bis auf die Unterwäsche kontrolliert. Der Wagen wurde total auseinander genommen und jede Zigarette im Aschenbecher geprüft. Dabei hatte ich mit Drogen echt nix am Hut.
- Als Kind hatte ich Pierre Brice, der in den Karl May Filmen den Winnetou spielte, in einem Kaufhaus getroffen. Während er in voller Montur seine Bilder signierte, interessierte mich nur, wo er sein Pferd gelassen hatte.
- Als Kind wollte ich an Fasching meistens Indianer oder Cowboy sein. Einmal ließ ich mich auf das Kostüm eines Funkenmariechen ein. Meine Mutter erzählt heute noch, dass ich unter dem Kleid, den Gurt mit dem Colt trug.
- Mein Lieblings-Buch ist Siddharta von Hermann Hesse. Es hat mich total berührt und meine spirituelle Reise geprägt.
- Wenn ich emotional angeschlagen bin, beschleunige ich das mit Musik oder einem passenden Film, um mit Anlauf durch das Tal der Tränen zu rauschen.
- Ich fühle mich noch total jung und krieg die Krise, wenn sich junge Menschen schwertun, mich zu duzen.
- Unser Sohn ist mit seinen 25 Jahren schon sieben mal umgezogen und hat schon wieder Lust auf einen Neustart. Von wem er das nur hat?
- Vier Filme, die ich mehr als zehnmal geschaut habe:
Die Klapperschlange (1981) mit Kurt Russel
Im Rausch der Tiefe (1988) von Luc Besson
Dirty Dancing (1987) mit Patrick Swayze
Der mit dem Wolf tanzt (1990) mit Kevin Costner - Ich kann nicht gut kochen, aber wenn ich ehrlich bin, hat es weniger mit „können“ als mit „wollen“ zu tun.
- Geduld wurde mir nicht in die Wiege gelegt. Ich musste mühsam lernen, dass „Nicht agieren“ ein wesentlicher Teil des kreativen Prozesses ist. Heute kann ich mir beim geplanten Nichts-Tun die Lösung einfallen lassen.
- Ich mag Veränderung, aber nicht beim Essen. Die Auswahl der Gerichte, die ich gut finde, ist zwar in den letzten Jahren größer geworden, aber mit der Entscheidung mich vegetarisch zu ernähren, auch wieder kleiner. Mein Lieblingsessen ist Pasta. Schon immer!
- Mein Motto lautet „größer, freier, menschlicher“ und damit will ich dem „höher, schneller, weiter“ Trend etwas entgegensetzen.
- Ich bin der Überzeugung, dass äußerer Frieden immer im Inneren beginnt und teile alles, was ich darüber weiß, damit wir gemeinsam dahin gelangen.
- Ich glaube, dass die unaufgeregte Lebensfreude die nachhaltigste und wichtigste ist, die wir im Leben haben können. Sie ist kostenlos und jederzeit verfügbar. Dieser Freude werde ich einen meiner nächsten Blogartikel widmen.
- Ich liebe ungerade Zahlen, schöne Zahlenkombinationen und Schnapszahlen. Mein viertes Buches erscheint deshalb am 22.11.22.
- Eines meiner Lieblingsbilder von mir ist im Sommer 2022 entstanden – auf der Dune du Pilat, noch bevor das Feuer dort riesige Flächen zerstörte.

Fazit Fun Facts
Diese Liste zu schreiben, hat total viel Spaß gemacht und viele Erinnerungen geweckt. Sie hat mir nochmal bewusst gemacht, wie reich mein Leben ist. Gleichzeitig war es auch ein sehr genauer Blick auf das, was ich denke, dass es mich ausmacht.
Da ich beim Schreiben auch nach den Schrulligkeiten Ausschau hielt – das macht die Fun Facts ja funny – wurde ich natürlich auch mit meiner eigenen Verletzlichkeit konfrontiert. Was andere an mir schrullig finden, ist nichts, was ich selbst als Kind oder Jugendlich süß oder witzig fand. Ganz im Gegenteil!
Damals ging es darum, nicht unangenehm aufzufallen und Besonderheiten waren nur im positiven Sinn angesagt.
So zu sein wie die anderen, fördert das Gefühl dazuzugehören und vermittelt Sicherheit. Um nicht ausgeschlossen zu werden, versuchen wir die weniger attraktiven Besonderheiten vor den anderen zu verbergen.
Das ist schade, denn sie machen uns genauso aus, wie die „vorzeigbaren“ Facts. Vielleicht sogar noch mehr, denn wenn wir uns offen und verletzlich zeigen, ermutigen wir automatisch andere, sich ebenso anzunehmen und zu zeigen.
Darüber zu schreiben war wie eine Versöhnung mit allem, was die Gesellschaft oder ich selbst als gut, schlecht, verrückt, schicklich, hip oder was auch immer bewertet und eingestuft hat. Natürlich gibt es in der Liste auch das ein oder andere Päckchen, das ich im jeweiligen Augenblick lieber zurückgegeben hätte, aber so funktioniert das Leben nicht. Am Ende hat jede Anlage, jedes Ereignis und jeder Umstand dazu geführt, dass ich heute diejenige bin, die hier bei attention.rocks über Lebensfreude schreibt.
Weißt du jetzt alles über mich?
In jedem Buch und in jedem Blog-Artikel steckt viel von mir selbst. Vielleicht hast du schon das ein oder andere gelesen oder kennst mich persönlich – flüchtig, seit langer Zeit oder vor langer Zeit. Was immer du weißt, ist nur ein Teil von mir.
Ich bin heute eine andere als gestern und werde auch morgen nicht mehr die von heute sein. Bis zum Ende meines Lebens werde ich mit jeder Erfahrung ein Stück wachsen und mich verändern. Mal subtil, mal für alle wahrnehmbar. Jeder Tag bringt neue Geschenke – gewöhnliche und ungewöhnliche – vielleicht wird das nächste Geschenk ein neuer Fun Fact für die Liste.
Probier es selbst mal aus und schreib mir gerne einen Kommentar. Vielleicht haben wir ja auch einen Fun Fact gemeinsam?
Deine Gabriele von attention.rocks
Liebe Gaby,
Was für eine schöne, bunte und lebendige Liste. Einiges haben wir gemeinsam und anderes auch gar nicht. Ich glaube, dass Geduld mein zweiter Vorname hätte sein können und ich habe in meinem Leben höchstens 2 Filme mehr als einmal angeschaut. Weiß gar nicht mehr, welche das waren.
Aber das Schreiben verbindet uns, die Waltons habe ich auch geliebt und – ganz wichtig – ich bin auch ein Sonntagskind:-)
Ganz liebe Grüße und Danke für die inspirierende Liste – vielleicht schreib ich ja doch mal eine;-)
Liebe Korina,
wie schön, dass es diese Vielfalt auf der Welt gibt. Danke für dein Feedback und deine Zeit, es mit uns zu teilen.
Ich würde deine Liste sehr gerne lesen – von Sonntagskind zu Sonntagskind 🙂
Liebe Grüße
Gaby