Schluss mit „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“

Frau im PoolCollage von @kreagretel (instagram)

In den letzten Wochen habe ich an einigen spannenden Projekten gearbeitet. Das hat Freude gemacht und ich habe sie als erfüllend, lehrreich und aufregend erlebt. Dennoch musste ich öfter an den Spruch „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ denken – ein Satz, den ich überhaupt nicht leiden kann. Er suggeriert, dass es immer ohne Pause weitergeht. 

Keine Zeit zum Feiern?

Ich habe mich gefragt, wann genau ich verlernt habe, ordentliche Pausen zu machen und warum ich es nicht schaffe, realistische Puffer einzuplanen, wo ich doch weiß, dass es nicht immer nach Plan läuft. Es ist nicht nur mein Optimismus, der mich dazu verleitet „ja“ zu sagen, statt abzuwinken. Oft ist es auch meine Begeisterung, die mich von einem Projekt zum nächsten treibt – ohne Party! 

Kann es zu viel vom Guten geben?

Kennt ihr die Bezeichnung „Eustress? Dahinter steht die Idee, dass es „positiven“ Stress gibt – d. h. Stress, der wohltuend ist. Ich mag diese Idee nicht, weil sie runterspielt, was unser Körper bei Stress leisten muss. Egal, ob ich dabei Freude habe oder nicht, entscheidend ist am Ende des Tages die Bilanz zwischen der Energie, die ich erhalten habe und der, die ich verbraucht habe.  

Nur weil wir lieben, was wir tun, heißt es noch lange nicht, dass dies keine Anstrengung für den Körper ist. Eustress kann uns, wie jeder andere Stress auch, in die Erschöpfung treiben. Wir merken es womöglich nicht einmal, weil es ja „wohltuend“ ist und die Attribute Leidenschaft und Erfüllung im Gepäck hat.

Auftanken und genießen

Heute ist der 21.11.21 und das offizielle Erscheinungsdatum meines neuen Buches „Achtsamkeit als WEG für ein gelingendes Leben„. Auch wenn das Projekt Freude gemacht hat, ist die Zeit jetzt reif, zu feiern und die Batterien wieder aufzuladen. Das muss gar nichts großes und aufregendes sein. Ich habe lange geschlafen, gemütlich mit meinem Mann gefrühstückt und gleich am Morgen einen langen Spaziergang mit meiner Freundin Ina gemacht – trotz Nieselregen an diesem trüben Novembertag.

Wie ist es mit dir? Machst du regelmäßig Pausen zum Auftanken oder bist du eher der Typ „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“? Wie lädst du deine Batterien am liebsten auf? 

Bienenatmung

Eine wunderschöne Übung, um unseren unruhigen Geist zu besänftigen und Stress abzubauen, ist die Bienenatmung aus dem Yoga. Falls du noch keine gute Strategie zum Aufladen deiner Batterien hast, kannst du sie ja mal versuchen:

Der Bienenatem regt unser parasympathisches Nervensystem an, stärkt die Freude und schenkt uns gleichzeitig die oft so notwendige Entspannung. 

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und komme in einen aufrechten und bequemen Sitz. Schließe deine Augen, entspanne dein Gesicht und lass deine Mundwinkel ganz leicht nach oben streben. Atme durch die Nase ein und lass mit der Ausatmung, der ebenfalls durch die Nase geschieht, ein Summen entstehen.

Wiederhole diese Atmung ein paar Mal und finde deinen eigenen Atemrhythmus und die für dich passende Tonhöhe. Um den vibrierenden Klang in deinem Kopf noch deutlicher zu spüren, kannst du auch die Hände ganz sanft wie eine Muschel über die Ohren legen.

Wenn es sich gut anfühlt, wiederhole diese Atmung für zehn Atemzüge und nimm das Geräusch und die Vibration in deinem Schädel war. Du kannst zwischendurch auch kleine Pausen einlegen. Es sollte sich immer leicht anfühlen und nie anstrengen. 

Spüre der Wirkung nach und halte dabei die Augen geschlossen. Wie fühlt sich der Atem an? Was macht deine Stimmung? 

Ich wünsche dir viel Freude beim Auftanken. Genieße den Augenblick, feiere das Leben und lass es dir gut gehen. 

Deine Gabriele von attention.rocks ❤️

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